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Pivot Vault-Eintauchen in die Gravelszene

Grundsätzlich zieht das Marketing der Bikeindustrie bei mir sofort. Alles was neu ist, muss ich haben,
jedem Trend folgen, doch bei dem Thema Gravelbike habe ich mich lange geziert. Ich möchte nicht
sagen diesen Trend hab ich verpasst. Ganz im Gegenteil habe ich mich sogar seit 2015 intensiv mit
dem Thema befasst. Wollte ich zunächst die Notwendigkeit dieser Gravelbikes verstehen, stoß ich
schnell auf die entsprechende Rennszene dahinter und war auf Anhieb fasziniert von Dirty Kansas,
Unbound oder den Pendants dazu in Großbritannien. So genial diese Langstreckenrennen über
Naturstraßen, bei dem das Cyclocrossbike zu unkomfortabel und das MTB zu overdressed schien, so
sehr fehlten genau diese Rennformate bzw Bedingungen in Deutschland. Doch trotz aller Faszination
hat es nun gut 7 Jahre gedauert, bis ich mein erstes Gravelbike mein eigen nennen durfte. Der Grund
dafür war einfach das fehlende Rennformat.

Mein Gravelbeast


Während man sich in Deutschland darauf konzentrierte irgendwelche Flanellhemden-Grill & Chill
Ausfahrten zu organisieren oder die Rennveranstalter den Gravelfahrern die Starterlaubnis für die
MTB Rennen erteilten, schaute ich also weiter „mit einem Auge weinend“ die Videos der Rennen im
Ausland an. Grundsätzlich liebe ich den Radsport wegen seines Facettenreichtums. Der Trend des
Bikepackings und besagten Spaßfahrten stellt sicher eine Bereicherung dar, ich selbst habe aber auf
den Moment gewartet, und dieser steht unweigerlich bevor, wo es immer mehr Gravelevents in
meinem gewünschten Rennformart gibt. Zwar finden dies innerhalb Europas zwar immer noch
primär in Belgien, Frankreich Holland und der Schweiz statt, aber genau die Summe an Möglichkeiten
sorgt nun dafür, dass auch ich ein Gravelbike ganz dringlich benötige. Somit steht eine erneute
Wandlung als Sportler bevor und Ihr könnt Euch in den kommenden Monaten nicht nur über
Rennberichte aus der 24h Rennszene, Kurzmarathons oder Ultra-Challenges freuen, sondern auch
darüber, wie ich völlig jungfräulich in diese Gravelszene eintauche. Wohin dieser Weg führt, ist noch
völlig offen. Wie mein passendes Bike dazu auszusehen hat jedoch nicht. Anbei zeige ich euch den
Aufbau meines Pivot Vault.

Das Vault von Pivot


Basis für meinen Aufbau ist das Pivot Vault Framekit mit zahlreichen Gewindebuchsen zum
Befestigen von Flaschenhaltern, Schutzblechen oder Bikepacking Taschen.
Die Besonderheit am Vault ist ein integrierter Elastomerdämpfer zwischen Sattelstütze und Sitzrohr
der gerade im Gelände oder bei Ultrarennen für den nötigen Komfort für Gesäß und Rücken des
Fahrers sorgt.


Die Verbundenheit zum Rennradfahren kann ich nicht leugnen und mein Vault wird auch mein
bisheriges Rennrad ersetzen. Aus diesem Grund habe ich mich für einen klassischen 2-Fach Aufbau
mit leichter Ultegra Schaltgruppe entscheiden. Ein Ulterga Schaltwerk mit langem Käfig ermöglicht
mir jedoch ein Sram Red Kassetten Upgrade auf 11-36 Zähne.

Sram Red 11-36 I Trickstuff Bremssattel mit Dächlr HD 160mm


Die Bremsen bilden ein Duett aus japanischen Ultegra-Gebern, der Rest kommt aus Freiburg.
Trickstuff C21 Flatmount Bremssattel kombiniert mit Dächle HD Rotoren. Lange Abfahrten in den
Alpen oder Mehrgewicht durchs Bikepacking können so problemlos entschleunigt werden.


Zwei Laufradsätze kommen beim Vault zum Einsatz: auf der Straße sorgen 26mm breite Wolfpack
Road Race für den nötigen Vortrieb, beim Graveln kommt ein 1300g schwerer 45mm Aero
Laufradsatz zum Einsatz, welcher aus der hauseigenen Carbonfelgen von Radsporttechnik Müller und Newmen Fade Naben besteht. Auf der 25mm Maulweite kommen Wolfpack Gravel Speed in 40mm
Breite zum Einsatz.

Wolfpack Gravel Speed auf einer 45mm Aero Fegle von Radsporttechnik Müller


Komfortabler kann man wohl kaum mit dem Starrbike unterwegs sein. Das Pivot ISO Flex System
fasst in seinem Elastomer eine schlanke und dadurch flexende Newmen Advanced Seatpost welche
mit einem SQLab 612 Ergowave Active Carbon Sattel bestückt wurde. Selbiger hat im hinteren Teil
ein weiteren Elastomer verbaut, welcher verbleibende Vibrationen, die das Isoflex nicht dämpfen
konnte nochmals filtert.

Ein Elastomer im Sattel sorgt für Langstreckenkomfort
Ein weiterer Elastomer sitzt im Sattelrohr und umschlingt die Sattelstütze I Isoflex


Dem Cockpit sieht man erneut die Herkunft aus dem Road Bereich an. Der Newmen Evolution 318.4
Vorbau hält einen 440mm schlanken Newmen Wing Bar Advanced 318 Lenker. Bewusst habe ich
mich für de 440mm Version entschieden, um mit einer schlankeren Armstellung schneller zu sein, als
mit der 460mm Version mehr Kontrolle im Gelände zu haben.

Das Cockpit


Natürlich kann ich selbst keine einfarbigen Räder fahren, statt Sonderlackierung wie bei meinen
Hardtails, habe ich hier auf einen Folierjob gesetzt. Wer nicht schnell ist, muss zumindest auffallen 😊

#iride4pivot
Das Wappentier von Pivot

Somit tauche ich in eine neue Facette des Radsports. Der erst Einsatz soll bei der UCI World Gravel Series im belgischen Houffalize stattfinden.