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Test & Tech Talk

Wolfpack Speed-Testbeitrag

Zu Beginn der Saison 2019 hatte ich das Privileg die Reifenmodelle der Marke Wolfpack zu testen. Neben den Modellen Trail, Cross und Race, konnte ich auch das Modell Speed, welches aktuell in den Verkauf kommt ausgiebig testen.

In den vergangenen Monaten war dann der Speed mein meist genutzter Reifen, weshalb sich dieser Beitrag nun auf selbigen bezieht.

Den Speed habe ich seit Ende April montiert. Dabei lag der Fokus hauptsächlich auf kilometerfressen auf Hardpack, statt aggressivem XC Einsatz. Mittlerweile war der Reifen bei zwei 24h Solos im Einsatz und hat neben etlichen Trainingskilometern nun auch 850 Rennkilometern in den Stollen.

etliche Trainings- sowie 850 Rennkilometer hat der Speed gefressen

Hier der aktuelle Zwischenstand:

Montage

Dank der geschmeidigen Karkasse lässt sich der Speed von Hand und ohne Reifenheber auf meine Felge montieren. Präventives Spüliwasser erleichtert die Montage zusätzlich.

Tubeless Fähigkeit

Ich musste in der Vergangenheit die leidige Erfahrung machen, dass Reifen unter 600g bei der tubeless Montage ihre Schwächen hatten. Teilweise drückte die Milch aus den Poren oder die Reifen haben permanent an den Seitenwänden geschwitzt. Oftmals war mehrtägiges Schütteln notwendig um den Reifenwulst dicht zu bekommen. Richtig glücklich wurde ich erst mit deutlich schwereren Reifen wie z.B. den Vittoria mit verstärkten Seitenwänden.

Auch hier gibt sich der Speed keine Blöße. Der 590g schwere Reifen (29×2.25“) ploppt bei 2,5 Bar sofort ins Reifenhorn und ist auch ohne Milch dicht (ich nutze ca. 60ml Dichtmilch). Der Reifen ist montiert sofort fahrbereit. Genau so muss es sein, wenn ein Hersteller sein Produkt als „tubeless ready“ betitelt!

Rollwiderstand

Zugegeben eine recht subjektive Bewertung, die eigentlich nur der Rollenprüfstand vollziehen kann. Dann aber trotzdem keinen Vergleich unter realen Bedingungen (im Gelände) liefert. Ich finde es immer erstaunlich, wie manch Tester die 2 Watt Rollwiderstandsdifferenz vom Prüfstand  beim Praxistest „deutlich“ spürt. Ich kann von meiner Seite her sagen, dass die Compounds der gängigen Hersteller am Markt (Schwalbe, Continental, Specialized, Vittoria) ganz dicht beisammen sind. Mit dem Einsatz des Speed bin ich weder allen davon gefahren, noch hab ich plötzlich den Anschluss verloren. Rennergebnisse, Trainingsgefühl und Strava sagen mir, der Speed positioniert sich in Mitten der schnellen XC/MA Reifen am Markt.

Grip

Obwohl der schwach profilierte Speed als Hardpack –Trockenreifen tituliert ist, konnte er mich mit ungeahnten Gripreserven auf feucht bis teigigen Untergründen überraschen. Gerade diese Eigenschafft und die Tatsache auch bei einem Wetterumschwung in einem 24h Rennen entsprechend gerüstet zu sein sehe ich als größte Stärke des Speed.

Haltbarkeit

Hier ist der Speed noch jungfäulich

Bis dato war ich vom Defektpech verschont, aber die unzähligen Kilometer und ein Fahrergewicht von 82Kg haben den hinteren Stollen mächtig zugesetzt. Die Mittelstollen besitzen noch ca. 30% ihrer Höhe, haben aber andere Testreifen in ihrer Laufleistung schon längst übertroffen. Sodass ich den Speed in den kommende 3 Wochen wieder mit selbigen ersetzen werde.

Nun sieht er so aus

Fazit

Ob einem ein Reifen passt, sollte jeder im wahrsten Sinne des Wortes selbst erfahren. Der Speed leistet sich bis dato keine Schwäche, kann bei mir aber durch die Gripreserven sowie seiner Tubeless Fähigkeit punkten. Für mich ist der Speed einer der ausgewogensten XC-MA Reifen am Markt. Der faire Preis von 39.99€ überzeugt (vielleicht auch euch ihn mal zu testen).

Happy ride

Euer

Daniel